Diabetes in der Schwangerschaft

Gestationsdiabetes

Während der Schwangerschaft kommt es durch die hormonelle Umstellung des Organismus zum Anstieg zahlreicher Hormone im Blut, wie beispielsweise Östrogene und Gestagene. Diese Hormone sind Gegenspieler des Insulins und können die blutzuckersenkende Wirkung herabsetzen und zu einem Anstieg des Blutzuckerspiegels führen. Ein zu hoher Blutzuckerspiegel erhöht die Komplikationsrate sowohl für die Mutter als auch für das Kind während der Schwangerschaft und der Geburt.

Ablauf Zuckerbelastungstest in der Schwangerschaft

Falls Ihr Frauenarzt Sie zum Ausschluß eines Schwangerschaftdiabetes überweist, führen wir einen Glucosetoleranztest durch.

Hierbei sind folgende Punkte zu beachten:

  • Normale, individuelle Ess- und Trinkgewohnheiten mit der üblichen Menge an Kohlenhydraten in den letzten 3 Tagen vor dem Test 
  • Es sollte keine akute Erkrankung, kein Fieber, kein Schwangerschaftserbrechen vorliegen
  • Sie sollten sich vor dem Test nicht außergewöhnlich belasten
  • Kommen Sie am vereinbarten Tag möglichst um 7:45 Uhr (spätestens 8.30 Uhr) nüchtern in die Praxis und bringen Sie bitte den Überweisungsschein, die Versichertenkarte und den Mutterpass mit
  • Essen Sie am Vorabend nach 22:00 Uhr nichts mehr. Als Getränk ist nach 22 Uhr nur Wasser erlaubt.
  • Ihre Dauermedikamente (z.B. für Schilddrüse/Cortisol/Asthmasprays, Progesteron) sollten Sie nicht vor dem Test nehmen
  • Sie dürfen vor und während des Tests nicht rauchen
  • Sie müssen ca. 3 Stunden in der Praxis bleiben
  • Wir nehmen drei mal Blut aus der Vene ab: Nüchtern, 1 Stunde und  2 Stunden nach Aufnahme einer Zuckerlösung
  • Das Testergebnis wird direkt mit Ihnen besprochen

Bei gesunden Schwangeren kann durch eine gesteigerte Insulinproduktion der Mehrbedarf ausgeglichen werden.

Bei Frauen, die einen Schwangerschaftsdiabetes entwickeln, reicht die eigene Insulinproduktion nicht aus. Wir versuchen in diesem Fall zunächst durch eine Ernährungsumstellung die Blutzuckerziele unter Berücksichtigung der Ergebnisse der Vorsorgeultralluntersuchungen des Frauenarztes zu erreichen. Hier besteht eine enge Zusammenarbeit mit den niedergelassenenen Gynäkologen. Manchmal ist die zusätzliche Gabe von Insulin bis zur Entbindung notwendig. Eine Tablettentherapie ist nicht möglich. Nach Entbindung ist der Diabetes in der Regel nicht mehr vorhanden. Eine Überprüfung der Blutzuckerstoffwechsellage sollte aber stets 6 bis 12 Wochen nach Entbindung in einer diabetologischen Praxis erfolgen.

Dr. Sommer ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft "Diabetes und Schwangerschaft"der Deutschen Diabetes Gesellschaft